Kuhbier ist ein zwischen Pritzwalk und Groß Pankow gelegenes Dorf mit ca. 200 Einwohnern, von denen 33 Kirchenmitglieder sind (Stand 01.01.2019). Die Kirchengemeinden Kuhsdorf und Kuhbier haben einen gemeinsamen Gemeindekirchenrat.
Die Kirche in Kuhbier
Kuhbier befindet sich etwa 6 km westlich von Pritzwalk. Der Ort wurde 1304/1312 erstmals schriftlich erwähnt. Im Jahr 1476 wurde die Kirche, sie befindet sich etwa in der Ortsmitte, errichtet. Bis zum Jahr 1818 gehörte sie zum Domstift Havelberg.
1853 wurde die Kirche umgebaut und vergrößert. In dieser Form finden wir sie noch heute vor. Der Ostgiebel der Kirche und die Glocken sind uns aus dem 15.Jahrhundert erhalten geblieben.
Beeindruckende Reliefs schmücken die große Glocke, die Kleinere ist durch eine Inschrift verziert. Die kleine Glocke wurde im II. Weltkrieg ausgebaut, – sie sollte zu Munition bzw. zu Waffen umgegossen werden. Dieses Schicksal blieb ihr erspart, sie wurde 1945 wiedergefunden und an ihren alten Standort zurückgebracht.
1857 erhielt die Kirche eine Turmuhr und 1885 wurde eine Orgel der Firma SAUER aus Frankfurt/Oder eingebaut. Diese „Sauerorgel“ ist das kleinste Modell, welches die Firma Sauer bis dahin baute.
Um- und Einbauten der Kirche wurden über Abgaben und Spenden der ortsansässigen Bauern finanziert. Sie mussten Abgaben an die Kirche leisten.
Eine wunderschöne barocke Kanzel schmückt den Innenraum der Kirche. Bei Sanierungsarbeiten in den 1960er Jahren wurde diese komplett mit grauer Farbe übermalt. Erst die Restauration unter fachkundiger Anleitung einer Restauratorin und durch die Jugendbauhütte brachte die schmucke Farbgestaltung, vor allen Dingen die der Putten, wieder zum Vorschein.
Auch die wertvolle Orgel wurde vor einigen Jahren umfassend Instand gesetzt. Initiatorin war hierbei Frau von Krepl. Durch ihr unermüdliches Wirken konnten insgesamt über 6000 Euro durch Konzerte, Lesungen und Ausstellungen für die Sanierung der Orgel gesammelt werden.
Heute fristet die Kirche ein eher trauriges Dasein. Im Jahr 2016 wurden keine Gottesdienste in der Kirche abgehalten.
Eine weitere Nutzung der Kirche, auch als kultureller Treffpunkt, für Ausstellungen, Konzerte und Lesungen wäre wünschenswert. Wichtig dafür ist aber die weitere Sanierung der schönen Kuhbierer Dorfkirche, um sie zu erhalten und zu einem lebendigen Treffpunkt der Dorfgemeinde werden zu lassen.
(Text: K. Kurtz)