Mit 1141 Mitgliedern (Stand 01.01.2019) ist die Kirchengemeinde Pritzwalk die mit Abstand größte Kirchengemeinde des Pfarrsprengels Pritzwalk. Zur Kirchengemeinde gehören auch die Ortsteile Birkenfelde, Hasenwinkel. Kammermark, Neuhausen und Neuhof.
Die Kirchengemeinde Pritzwalk hat eine „Zentrumsfunktion“ innerhalb des Pfarrsprengels. So findet in Pritzwalk jeden Sonntag um 11:00 Uhr ein Gottesdienst statt.
Zwei wichtige Orte gibt es in der Kirchengemeinde: Zum einen ist dies die große St. Nikolaikirche mitten in der Stadt. Regelmäßig finden in der Kirche neben den Gottesdiensten Konzerte statt. Im Zeitraum Mai bis September sorgen die Nikolaiwächterinnen und Nikolaiwächter dafür, dass die Kirche fast täglich geöffnet ist. Ein Team von Ehrenamtlichen koordiniert diese Arbeit. Der zweite bedeutende Ort ist das Eltern-Kind-Zentrum (EKidZ), eine diakonische Anlaufstelle und ein gastlicher Begegnungsort für Kinder und Eltern aus Pritzwalk und Umgebung und zugleich der Ort, an dem die Kinder,- Jugend- und Familienarbeit der Kirchengemeinde sich entwickelt. Das EKidZ hat ein Offenes-Tür-Angebot und zugleich gibt es besondere Veranstaltungen und Anlässe für spezielle Zielgruppen.
Verschiedene Gruppen und Kreise sind in der Kirchengemeinde aktiv: eine „Blaue Kreuz“-Gruppe, ein Frühstückskreis, ein Männer- und Frauenkreis und ein Bastelkreis. Ein ökumenisches Team von Frauen betreibt einen Weltladen, der zweimal in der Woche geöffnet hat. Ein fester Bestandteil des Gemeindelebens ist die Durchführung der Friedensdekade (Infos unter: www.friedensdekade.de).
Die Kirchengemeinden Pritzwalk und Beveringen haben seit 2013 einen gemeinsamen Gemeindekirchenrat.
Die St. Nikolaikirche in Pritzwalk
Aus dem Mittelalter stammend ragt in Pritzwalk als einziger Zeitzeuge dieser Zeit der stolze Bau der Pfarrkirche St. Nikolai in die Gegenwart hinein. Ganz gleich aus welcher Richtung man sich Pritzwalk nähert, immer ist zuerst der Kirchturm sichtbar. Die Kirche wurde um das Jahr 1230 gegründet und ist das Ergebnis einer ca. 200-jährigen Bauzeit. Die St. Nikolaikirche ist eine spätgotische Hallenkirche mit drei gleichhohen Schiffen. Das Mauerwerk besteht aus Feld- und Backsteinen. Die Kirche wurde oft durch Brände zerstört. Sie wurde umgebaut und verändert. Der Turm mit seinem Feldsteinfundament blieb immer an der gleichen Stelle. Das heute erhaltene Kirchengebäude stammt aus dem Aufbau nach dem Brand im Jahr 1501. Mit der Reformation 1539 wurde die Kirche evangelisch. Beim großen Stadtbrand 1821 wurde die Kirche nochmals weitgehend zerstört und bis 1828 ohne hohen Turm wiederaufgebaut. Der neugotische Backsteinturm entstand nach den Plänen des Architekten Adler 1880–1882.
Die neugotische Innenausstattung stammt aus der Zeit um 1882. 1903 wurden die Emporen über den Seitenschiffen und der „Rittersaal“ fertiggestellt. 1954 erhielt die Kirche neue Glocken. Während des Krieges wurden die alten Glocken eingeschmolzen.
1956–1958 erhielt die Kirche eine neue Orgel der Firma Schuke.
Seit 1976 befindet sich der spätgotische Flügelaltar mit Darstellungen der Hl. Anna aus der Wallfahrtskirche Alt Krüssow als Leihgabe in der Kirche.
Die Kirchenfenster stammen aus dem Jahr 1992 von der Firma Glasherzig aus Dresden und wurden durch den Rotary Club Winsen/Luhe großzügig gesponsert. Die im Zweiten Weltkrieg zerstörten Fenster waren bis dahin notdürftig mit Glasbausteinen geschlossen.
Im Jahr 2000 wurde der Turm nach alten Plänen saniert. In den Jahren 2013/2014 erfolgte die Sanierung des Innenbereichs im Glockenturm.
2017 wurden die vom Schwamm befallenen Dachbalken ersetzt, vom Schwamm befallene Mauerziegel konnten behandelt und wieder verbaut werden. Das Mauerwerk des Chorraumes wurde gesichert und das Kirchendach zu einem großen Teil neu eingedeckt.